Die Mezquita von Córdoba als Spiegelbild der politischen Entwicklung:
Die Mezquita von Córdoba gilt neben der Alhambra in Granada als Sinnbild für den Glanz und die Blüte des islamischen Andalusiens. Dass sich die ehemalige große Moschee im Unterschied zu den meisten der ursprünglich 3000 muslimischen Gebetshäusern in Córdoba erhalten hat, verdanken wir dem Umstand, dass sie nach der Eroberung durch christliche Heere in eine Kirche umgewandelt wurde. Durch die Errichtung einer Kathedrale inmitten der ehemaligen Moschee wurde der Originalzustand auf alle Ewigkeit zerstört, jedoch bewahrte dieser architektonische Eingriff den Kultbau vor weiteren Zerstörungen.
Der Ort, an dem sich die Mezquita befindet, lag inmitten des römischen Curdoba. Der Tempel, der ursprünglich, an dieser Stelle unweit der römischen Brücke lag, hat sich so gut wie nichts erhalten, da er einer christlichen Kirche weichen mußte. Mit Ankunft der muslimischer Herrscher teilten sich Christen und Muslime für mehrere Jahrzehnte den Kultplatz, bevor der erste Omajyaden Herrscher Abd al Rahman I. Der christlichen Gemeinde (mit oder ohne Druck) ihre Hälfte abkaufte. Mit ihm begann einerseits der Aufstieg und Sonderweg Andalusiens innerhalb des arabischen Weltreichs. Andererseits erfolgte unter seiner Herrschaft im Jahre 785 die Grundsteinlegung der „Großen Moschee“. Insgesamt sollte die Moschee im Laufe ihrer Geschichte noch 3 mal erweitert werden. Der erste Bau erstreckte sich im Bereich des heutigen Eingangs und war 11 Schiffe breit und 12 Joche lang. Die Schiffe wurden durch Säulen gegliedert, die aus dem ganzen Mittelmeerraum stammen. Es handelt sich großteils um sog. Spolien aus heidnischen Tempeln, römischen Häusern und öffentlichen Gebäuden. Form, Farbe, Durchmesser und Länge der Säulen variert, ebenso findet sich kaum ein Kapitell, das ident ist mit einem weiteren. Die Säulen tragen die weiss – roten Doppelbögen, die ihrerseits wiederum das Dach tragen.
Die Bevölkerung Córdobas stieg in der Folgezeit stark an, ebenso konvertierten zahlreiche westgotische Familien zum Islam, sodass die erste Moschee bald zu klein wurde. Abd al Rahman II. Erweiterte die Moschee Richtung Süden zum Fluss um weitere 8 Joche, die Kiblawand mußte also abgerissen und nach Süden verschoben werden. Während unter Abd al Rahman III. Der sich ja als erster Emir von Córdoba zum Kalifen, also zum rechtmäßigen Nachfolger des Propheten ausriefen ließ, nur das Minarett (heutiger Glockenturm) hinzufügte, ließ al Hakam die Größe der Moschee nochmals verdoppeln, indem er die Ausweitung des Baus bis zum Ufer des Guadalquivir anordnete. Von der Gliederung mit Säulen und weiss – roten Doppelbögen änder sich nichts, besonders Prunkstück der Erweiterung Al Hakams ist die Gestaltung der Kiblawand. Sie ist in der Regel nach Mekka ausgerichtet, der Imam spricht von hier zu den Gläubigen. Die Kiblawand wurde von byzantinischen Künstlern aus Gold und Edelsteinen gestaltet. Der byzantinische Kaiser schenkte dem Kalifen jenes Meisterwerk, an dem christlich Künstler in einem muslimischen Gebetshaus arbeiteten.
Ein letztes Mal wurde die Moschee unter Al Mansur, dem Wesir der Kalifen und faktischen Machthaber erweitert. Es war die flächenmäßig größte Erweiterung. Nach dem die Moschee im Süden bereits die Ufer des Guadalquivir erreicht hat, wurde sie nun nach Osten erweitert. In nur drei Jahren wurde die Erweiterung durchgeführt. Allerdings wurde bei Materialien gespart. Die Säulen weisen nicht mehr dieselbe Qualität auf, wie bei den früheren Bauphasen. Die Ziegel sind nur mehr in weiss – rot bemalt. Die letzte Erweiterung unter Al Mansur hatte zur Folge, dass die Gebetsnische in der Kilbawand nun nicht mehr in der Mitte der Hauptachse lag, sondern deplaziert wirkte.
Mit Al Mansurs Tod beginnt die Zeit der Krisen und des Zerfalls der islamischen Macht. Nach der Eroberung Córdobas 1236 wurde nur eine kleine königliche Kapelle im Inneren der Mezquita errichtet. Es folgte eine weitere Kapelle, jedoch blieb der Bau bis 1489 im Wesentlichen so bestehen, wie er zur Zeit Al Mansurs ausgesehen hat. Von 1489 bis 1523 tobte in der christlichen Gemeinde ein Streit über den Nutzen und das Aussehen der Mezquita. Das Domkapitell wollte an der Stelle der Moschee eine Kathedrale nach französischem Vorbild errichten, die Stadtverwaltung hingegen versuchte, das kulturelle Erbe zu erhalten. Schlussendlich kam Karl V. Die zweifelhafte Ehre zu, zugunsten des Domkapitells zu entscheiden. Bis Anfangs des 17. Jahrhunderts entstand hier ein spätgotisch – frühbarrocker Kirchenbau inmitten des Säulenwaldes aus islamischer Zeit.
Karl V. Soll folgendes gesagt haben, als er vor Ort die Folgen seiner Entscheidung realisierte:
Ihr baut hier, was man überall bauen kann und habt zerstört, was einmalig in der Welt war!
die heute zusehende überladene spätgotische Kathdrale inmitten der Säulen aus muslimischer Zeit errichtete. Ihre Größe und Prunk sowie ihre Überladung steht im völligen Konstrast zu der schlichten Schönheit des maurischen Erbe.
Der Ort, an dem sich die Mezquita befindet, lag inmitten des römischen Curdoba. Der Tempel, der ursprünglich, an dieser Stelle unweit der römischen Brücke lag, hat sich so gut wie nichts erhalten, da er einer christlichen Kirche weichen mußte. Mit Ankunft der muslimischer Herrscher teilten sich Christen und Muslime für mehrere Jahrzehnte den Kultplatz, bevor der erste Omajyaden Herrscher Abd al Rahman I. Der christlichen Gemeinde (mit oder ohne Druck) ihre Hälfte abkaufte. Mit ihm begann einerseits der Aufstieg und Sonderweg Andalusiens innerhalb des arabischen Weltreichs. Andererseits erfolgte unter seiner Herrschaft im Jahre 785 die Grundsteinlegung der „Großen Moschee“. Insgesamt sollte die Moschee im Laufe ihrer Geschichte noch 3 mal erweitert werden. Der erste Bau erstreckte sich im Bereich des heutigen Eingangs und war 11 Schiffe breit und 12 Joche lang. Die Schiffe wurden durch Säulen gegliedert, die aus dem ganzen Mittelmeerraum stammen. Es handelt sich großteils um sog. Spolien aus heidnischen Tempeln, römischen Häusern und öffentlichen Gebäuden. Form, Farbe, Durchmesser und Länge der Säulen variert, ebenso findet sich kaum ein Kapitell, das ident ist mit einem weiteren. Die Säulen tragen die weiss – roten Doppelbögen, die ihrerseits wiederum das Dach tragen.
Die Bevölkerung Córdobas stieg in der Folgezeit stark an, ebenso konvertierten zahlreiche westgotische Familien zum Islam, sodass die erste Moschee bald zu klein wurde. Abd al Rahman II. Erweiterte die Moschee Richtung Süden zum Fluss um weitere 8 Joche, die Kiblawand mußte also abgerissen und nach Süden verschoben werden. Während unter Abd al Rahman III. Der sich ja als erster Emir von Córdoba zum Kalifen, also zum rechtmäßigen Nachfolger des Propheten ausriefen ließ, nur das Minarett (heutiger Glockenturm) hinzufügte, ließ al Hakam die Größe der Moschee nochmals verdoppeln, indem er die Ausweitung des Baus bis zum Ufer des Guadalquivir anordnete. Von der Gliederung mit Säulen und weiss – roten Doppelbögen änder sich nichts, besonders Prunkstück der Erweiterung Al Hakams ist die Gestaltung der Kiblawand. Sie ist in der Regel nach Mekka ausgerichtet, der Imam spricht von hier zu den Gläubigen. Die Kiblawand wurde von byzantinischen Künstlern aus Gold und Edelsteinen gestaltet. Der byzantinische Kaiser schenkte dem Kalifen jenes Meisterwerk, an dem christlich Künstler in einem muslimischen Gebetshaus arbeiteten.
Ein letztes Mal wurde die Moschee unter Al Mansur, dem Wesir der Kalifen und faktischen Machthaber erweitert. Es war die flächenmäßig größte Erweiterung. Nach dem die Moschee im Süden bereits die Ufer des Guadalquivir erreicht hat, wurde sie nun nach Osten erweitert. In nur drei Jahren wurde die Erweiterung durchgeführt. Allerdings wurde bei Materialien gespart. Die Säulen weisen nicht mehr dieselbe Qualität auf, wie bei den früheren Bauphasen. Die Ziegel sind nur mehr in weiss – rot bemalt. Die letzte Erweiterung unter Al Mansur hatte zur Folge, dass die Gebetsnische in der Kilbawand nun nicht mehr in der Mitte der Hauptachse lag, sondern deplaziert wirkte.
Mit Al Mansurs Tod beginnt die Zeit der Krisen und des Zerfalls der islamischen Macht. Nach der Eroberung Córdobas 1236 wurde nur eine kleine königliche Kapelle im Inneren der Mezquita errichtet. Es folgte eine weitere Kapelle, jedoch blieb der Bau bis 1489 im Wesentlichen so bestehen, wie er zur Zeit Al Mansurs ausgesehen hat. Von 1489 bis 1523 tobte in der christlichen Gemeinde ein Streit über den Nutzen und das Aussehen der Mezquita. Das Domkapitell wollte an der Stelle der Moschee eine Kathedrale nach französischem Vorbild errichten, die Stadtverwaltung hingegen versuchte, das kulturelle Erbe zu erhalten. Schlussendlich kam Karl V. Die zweifelhafte Ehre zu, zugunsten des Domkapitells zu entscheiden. Bis Anfangs des 17. Jahrhunderts entstand hier ein spätgotisch – frühbarrocker Kirchenbau inmitten des Säulenwaldes aus islamischer Zeit.
Karl V. Soll folgendes gesagt haben, als er vor Ort die Folgen seiner Entscheidung realisierte:
Ihr baut hier, was man überall bauen kann und habt zerstört, was einmalig in der Welt war!
die heute zusehende überladene spätgotische Kathdrale inmitten der Säulen aus muslimischer Zeit errichtete. Ihre Größe und Prunk sowie ihre Überladung steht im völligen Konstrast zu der schlichten Schönheit des maurischen Erbe.