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Spaziergang 2: Von der Piazza Navona über Trastevere zum Gianicolo:

Der Spaziergang beginnt am Vierströmebrunnen in der Mitte der Piazza Navona. Gian Lorenzo Bernini führte den Brunnen zwischen 1647 - 1651 aus und gewann damit die Gunst des kunstsinnigen Phamphili Papstes Innozenz X.

Der Brunnen erzählt gleichsam die Geschichte der Erde. Aus dem runden Becken, Sinnbild des Urelementes Wasser, ragen Steine und Felsen empor auf denen sich die damals vier bekannten Erdteile erstrecken. Jeder Erdteil ist mit einem Tiersymbol (Löwe, Pferd, Drache und Schlange) sowie einer Flussgottheit wiedergegeben. Die bärtigen, liegenden Götter stehen für Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata.
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Berninis Vierströmebrunnen
Bevor es losgeht:
Die Piazza Navona erreicht man am besten zu Fuß. Zahlreiche Busse halten am nahen Corso Vittorio Emanuelle II.

Aktuelle Busfahrpläne erhalten sie unter:

http://www.atac.roma.it

Länge des Spaziergangs: 2,8 km

Übersichtskarte 1:

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Zum Bearbeiten hier klicken.
Der Obelisk, der den Bernini Brunnen bekrönt, stammt aus römischer Zeit und wurde für den Isis Tempel in Rom im 1. Jh. n. Chr. gefertigt. Ursprünglich stand er an der Stelle der späteren Kirche Santa Maria sopra Minerva. Am Beginn des 4. Jh. n. Chr. wurde er auf Betreiben von Kaiser Maxentius (306 - 312 n. Chr.) an seine jetzige Stelle verlegt.

Um die Gestik der Statuen ranken sich zahlreiche Legenden. Die meist erzählteste ist jene, dass sich die Götter von der Kirche Sant'Agnese in Agone abwenden und sogar ihr Haupt verfüllen, da sie voll von Stil- und Baufehlern sei. Die Erzählung spielt auf die Rivalität zwischen Bernini und Borromini, dem Erbauer von Sant'Agnese, an. Tatsächlich scheint die Geschichte zwar nicht wahr, dafür gut erfunden zu sein.
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Detailansichten des Vierströmebrunnen
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Piazza Navona
Die Piazza Navona mit ihrem schmalen, aber langgezogenen Grundriss entstand im Mittelalter aus den Ruinen des Laufstadions von Kaiser Domitian (81 - 92 n. Chr.). Neben der Form des Platzes weist auch der Name Navona auf die ursprüngliche Funktion in römischer Zeit hin.

Navona leitet sich vom griechischen Wort agon ab, was Wettkampf bedeutet. Am nördlichen Ende der Piazza findet man noch Reste der Tribünen aus Travertin.

Erst im Barock ordnen die Päpste die Umgestaltung des Platzes und seiner Häuser an. Borromini und Bernini schaffen Brunnen, Kirchen und Adelspaläste wie den dominanten Palazzo Pamphili, in dem sich heute die brasilianische Botschaft befindet.
Wir verlassen nun die Piazza Navona Richtung Süden, überqueren den Corso Vittorio Emanuelle II. und erreichen bald den Campo dei Fiori. Bis heute findet vormittags ein Obst- und Gemüsemarkt statt. Abends ist der "Campo" beliebter Treffpunkt für Nachtschwärmer. Die Statue von Giordano Bruno (siehe Photo rechts) erinnert daran, dass der Campo dei Fiori auch ein Ort der Hinrichtungen war. Der Dominikaner Mönch wurde am 17. Februar 1600 auf dem Scheiterhaufen verbrannt, nach dem er seine Thesen, u.a. die Unendlichkeit des Weltalls, nicht widerrief. Zum 300 jährigen Gedenken an Giordano Bruno wurde die jetzige Statue errichtet. 400 Jahre nach seinem Tod erklärte Johannes Paul II. die Verurteilung Giordano Brunos sei nun auch aus kirchlicher Sicht ein Unrecht.
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Statue f. Giordano Bruno am Campo die Fiori
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Palazzo Farnese
Nur wenige Meter vom Campo dei Fiori entfernt liegt der Palazzo Farnese (siehe Photo links), der für Kardinal Alessandro Farnese (dem späteren Papst Paul III.) im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Architekten wie Antonio da Sangallo d. J. und Michelangelo arbeiteten an diesem Stadtpalast, der heute die französische Botschaft und das französische archäologische Institut beherbergt. Die Außenfassade des Palazzo Farnese gilt als Musterbeispiel einer Renaissancefassade. Der dreigliedrige Aufbau steigert sich nach oben. Im Erdgeschoss werden die Fenster von flachen Balken abgeschlossen, im ersten Stockwerk alternieren halbkreisrunde und dreieckige während die Fenster des obersten Stockwerks ausschließlich von Dreiecksgiebeln bekrönt werden.
Auf der Piazza Farnese befinden sich zwei idente Springbrunnen (siehe Photo rechts). Ihre Wasserbecken stammen aus den Caracalla Thermen und wurden wohl Anfang des 3. Jh. n. Chr. gefertigt. Wir verlassen nun die Piazza Farnese und nehmen die kleine Via del Mascherone links vom Palazzo Richtung Tiber.Nach etwa 100 Metern erreichen wir die Via Giulia, biegen nach links und nach etwa 20 Metern führen Treppen rechts zum Lungotevere. Von hier sieht man bereits die Ponto San Sisto (siehe Photo unten).
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Brunnen vor dem Palazzo Farnese
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Ponte Sisto mit Kuppel des Petersdom im Hintergrund
Papst Sixtus IV. (1471 - 1484) ordnete den Brückenbau an, um die Pilgerströme im Heiligen Jahr 1475 besser bewältigen zu können. Die Arbeiten zogen sich allerdings in die Länge, sodass die Brücke erst 1479 fertiggestellt wurde. Die 105 m lange und 20 m breite Brücke gilt als eine der schönsten Tiberbrücken und ist heute für den Verkehr gesperrt.
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Die Ponte San Sisto führt über den Tiber nach Trastevere, das sich mit seinen engen, verwinkelten Gassen und versteckten Plätzen einen Gutteil seines mittelalterlichen Stadtbildes bewahren konnte. Über die Piazza Trilussa und die Via Ponte di San Sisto gelangen wir nach etwa 100 Metern zum Beginn der Via Garibaldi, die leicht ansteigend Richtung Gianicolo Hügel führt. Nach einer scharfen Linkskurve unweit der Accademia dell'Arcadia besteht die Möglichkeit eine Abkürzung über die steil nach oben führende Via Porta di San Pancrazio zum Gianicolo zu nehmen. Folgt man jedoch der Via Garibaldi noch etwa 200 Meter, wird man dafür mit einem ersten schönen Ausblick und dem "perfekten Tempel" aus der Zeit der Renaissance belohnt. Von der Kirche San Pietro in Montorio eröffnet sich ein erster Blick über die ewige Stadt und liefert einen Vorgeschmack auf das Panorama vom Gianicolo.


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Bramantes Tempietto
Die Errichtung der Kirche selbst geht auf die Legende zurück, der Heilige Petrus sei hier gekreuzigt worden. Trotz der sehr fragwürdigen Legende ließ der spanische König Ferdinand IV. die Kirche im Stile der Frührenaissance errichten. Rechts schließt der Hof des Franziskanerklosters an, der einen wahren Kunstschatz birgt. Der große Renaissancearchitekt Bramante schuf einen Rundtempel zur Erinnerung an die Kreuzigung des Petrus. Basierend auf antike Vorbilder schuf Bramante einen Bau in perfekter Symmetrie. Auf einem kreisrunden Podest, das man über Stufen erreichen kann, erheben sich 16 Säulen mit dorischen Kapitellen.
Der Fries über den Kapitellen ist mit Metopen geschmückt. Darüber schließt eine Balustrade an. Der Tambour des Tempietto ist mit abwechselnd rechteckigen und halbrunden Nischen  gegliedert.
Der Rundbau sollte für die Kirchenbauten der Renaissance von zentraler Bedeutung sein. Michelangelo etwa entwarf die neue Peterskirche als Rundbau. Allerdings wurden schlussendlich nur wenige Rundkirchen realisiert. Oftmals wurden Kirchen als Rundbau begonnen und im Barock zu einem Langhaus mit Kuppel umgestaltet.
Vom Tempietto sind es nur einige Schritte bergauf bis zur mächtigen Fontana dell'aqua paola (siehe Photo rechts). Der Borghese Papst Paul V. (1605 - 1621) ließ wie einige seiner Vorgänger alte Wasserleitungen wieder instand setzen, um die Wasserversorgung Roms zu verbessern. Er beauftragte die Architekten Giovanni Fontana und Carlo Maderno die Wasserleitung Aqua Traiana wieder zu restaurieren.
Wie andere Wasserleitungen auch sollte sie an einem monumentalen Endpunkt enden. Als Vorlage diente der Mosesbrunnen. Allerdings wird bei der Fontana paola der Lauf des Wassers stärker hervorgehoben. Durch die breiten Bögen fließt das Wasser über kleine Hügel ins zentrale Becken.
Eine große Inschrift nennt den Bauherrn Papst Paul V., das Baujahr 1612 und den Ursprung des Wassers, den Bracciano See, nördlich von Rom.
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Fontana dell'aqua paola
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Büsten italienischer "Helden"
Einige Meter nach der Fontana dell'aqua paola bergauf biegen wir rechts in die Passeggiata di Gianicolo ein. Zahlreiche Büsten (siehe Photo links) von Männern, die sich um die Wiedervereinigung (risorgimento) Italiens verdienten, weisen den Weg zur Piazza Garibaldi. Der italienische Freiheitskämpfer wird hier mit einem Reiterstandbild geehrt.

An der Aussichtsterrasse der Piazza Garibaldi endet unser Spaziergang mit einem grandiosen Blick über Rom. An klaren Tagen kann man bis Tivoli und die Sabinerberge sehen. Es bietet sich an, entlang des Gianicolo Hügels Richtung Leuchtturm (etwas nördlich der Piazza) zu spazieren, da sich immer wieder neue Perspektiven und Photomotive ergeben.
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Hier endet unser Spaziergang. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Route Freude bereitet hat und Sie vielleicht die ein oder andere noch unbekannte Ecke von Rom auf diese Weise kennengelernt haben.

Für Feedback und Kritik sind wir sehr dankbar. Kontaktieren Sie uns.......weiter




Grazie e arrivederci
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