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Spaziergang 3: Von der Trajanssäule über Monti zur Spanischen Treppe

Unser Spaziergang beginnt an der Trajanssäule. Kaiser Trajan ließ nach seinem Sieg gegen die Daker im heutigen Rumänien das letzte und zugleich großartigste alle Kaiserforen erbauen. Die Trajanssäule ist der einzig komplett intakte Teil des ursprünglich 300m langen und 180 m breiten Forums.
Um die knapp 30 Meter hohe Säule zieht sich spiralförmig ein fast 200 Meter langes Band, in dem die beiden Dakerkriege des Kaisers dargestellt werden.

Vorbereitungen zum Krieg, Brückenbau, Kampf und Sieg werden in beeindruckender Weise zur Schau gebracht. An die 2500 Personen sind insgesamt dargestellt!
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Blick auf das Trajansforum
Bevor es losgeht:

Ausgangspunkt ist die Trajanssäule unweit der Piazza Venezia. Die nächste U - Bahnhaltestelle ist Colosseo. Man erreicht sie mit der Linie B.
Zahlreiche Busse halten an der Piazza Venezia.

Für genauere Information und Buspläne:
http://www.atac.roma.it/


Länge des Spaziergangs: 2,9 km

Übersichtskarte 1:
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Detailansicht der Trajanssäule.
Der Sockel der Säule diente als Grabmal für den Kaiser. Laut römischem Recht war es Menschen verboten innerhalb der Stadtmauern bestattet zu werden. Einzig dem Stadtgründer wurde dieses Privileg zuteil. Dies lässt erahnen, wie sich Trajan sah! Neben ihm wurde nur Gaius Iulius Caesar innerhalb der Mauern bestattet. Mit dem Trajansforum samt Säule setzte sich der Kaiser ein Denkmal, das bis in heutige Zeit nachwirkt.
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Trajansmärkte
Unweit der Trajanssäule liegen die guterhaltenen Trajansmärkte (siehe Photo links). Das "Shopping Center" der Antike schloss sich im Halbkreis an das Forum an und zieht sich über mehrere Stockwerke. Apollodorus von Damaskus, der auch das Forum schuf, gilt als Architekt der Trajansmärkte, die neben einem staatlichen Lager für Lebensmittel wohl auch für private Händler und Ladenbesitzer offen standen.

Nach den Trajansmärkten nehmen wir den neu angelegten Holzweg, um zur Rückseite des Augustusforums zu gelangen.
Das Augustus Forum ist das zweite der 5 Kaiserforen. In der Mitte des Forums befinden sich die Ruinen des Mars Ultor Tempels (Tempel für den rächenden Kriegsgott Mars). Diese Weihung verwundert kaum, zumal  Augustus den Tod seines Adoptivvaters Caesar rächte und die Caesarenmörder Brutus und Cassius in der Schlacht von Philippi töten ließ.

Vom Mars Tempel hat sich noch das massive Podium sowie drei Säulen aus Carrara Marmor erhalten. Der reichhaltigen Figurenschmuck ist über die Jahrhunderte jedoch verloren gegangen. Ursprünglich stand vor dem Tempel eine Augustusstatue im Streitwagen. Des weiteren zierten Statuen bedeutender historischer und legendärer Personen wie etwa Aeneas oder Romulus das Forum. Das Forum diente der Glorifizierung des Kaisers als Wiederhersteller der alten Traditionen.
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Mars Ultor Tempel auf dem Augustus Formum
Hinter dem Augustus Forum beginnt das Stadtviertel Monti. In römischer Zeit war es eines der dicht besiedelten Gebiete der Stadt und häufig von Bränden heimgesucht. Im Mittelalter verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt auf das Marsfeld, sodass bis ins 19. Jahrhundert vor allem Garten und Felder das Aussehen Montis bestimmten. Mittlerweile gilt Monti als Szeneviertel, in dem noble Boutiquen, Bioläden und elegante Bars viele der kleinen Handwerksbetriebe verdrängt haben. Eingezwängt zwischen den Hügeln Esquilin, Quirinal und Viminal hat sich Monti mit seinen engen Gassen und kleinen Plätzen dennoch seinen Charme bewahrt.

Wir nehmen zuerst die Via baccina bis wir die Via di sant'Agata di Goti erreichen, in die wir links einbiegen. Über die Via Mazzarino und die Via XXIV Maggio erreichen wir den Quirinalspalast.
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Der Sitz des italienischen Staatspräsidenten erstreckt sich auf dem Quirinalshügel, der ebenfalls zu den sieben klassischen Hügeln Roms zählt.

Der Palazzo del Quirinale (siehe Photo rechts) wurde im 16. Jahrhundert von Papst Gregor XIII (1572 - 1585) in Auftrag gegeben. Der Pontifex wünschte sich eine Sommerresidenz, der moderner und bequemer sein sollte als die päpstlichen Unterkünfte im Vatikan oder Lateran.

Die Arbeiten dauerten über 150 Jahre, zahlreiche berühmte Architekten wie Gian Lorenzo Bernini, Carlo Fontana oder Carlo Maderno beteiligten sich am Bau. Unter Papst Klemens XII (1730 - 1740) wurden die Arbeiten schließlich abgeschlossen.
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Palazzo Quirinale mit dem Dioskurenbrunnen
In der Mitte der Piazza del Quirinale vor dem Staatspalast erhebt sich der Dioskuren Brunnen. Die griechischen Zwillingsbrüder Castor und Pollux bändigen ihre Pferde, die sie für die Argonautenfahrt nutzten. Die beiden Figuren befanden sich ursprünglich im Serapis Tempel, den Kaiser Caracalla unweit des jetzigen Platzes 217 n. Chr. kurz vor seinem Tod errichten ließ. Nach einem Erdbeben wurden sie in die Konstantinsthermen gebracht, bevor sie im 16. Jahrhundert an die heutige Stelle versetzt wurden. Die beiden Brüder werden durch einen Obelisk getrennt, der ursprünglich am Eingang des Augustus Mausoleum am Marsfeld stand. Der 14 Meter hohe Obelisk stammt aus römischer Zeit und wurde wahrscheinlich von Kaiser Domitian (81 - 92 n. Chr.) in Auftrag gegeben und stand ursprünglich zusammen mit einem weiteren Obelisken im Eingangsbereich des Augustus Mausoleum.
Nur einige Meter von der Piazza entfernt liegen zwei Kirchen, die die Rivalität der beiden großen Barockarchitekten Bernini und Borromini wiederspiegeln - Sant'Andrea al Quirinale und San Carlo alle Quattro Fontane.
San Andrea gilt als Paradebeispiel für die ovale Raumform, die im Barock besonders dominant ist. Während in der Renaissance noch das kreisrunde als das Maß aller Dinge angesehen wurde, zieht Bernini nun den Kreis zu einer Ellipse auseinander und weitet den Raum. Nischen in den Außenmauern verleihen dem Bau zudem Leichtigkeit.

Im Inneren spielt Bernini mit den Linien, vor- und zurückspringende Teile vermitteln den Eindruck einer bewegten Fassade. Kannelierte Pilaster, Friese und die Kassettenkuppel in farbigem Stuck und polychromen Marmor verleihen San Andrea ein prunkvolles Aussehen.

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Außenfassade San Andrea
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Außenfassade San Carlo
Nur einige Meter weiter der Via del Quirinale folgend liegt Borrominis Antwort auf Berninis San Andrea - San Carlo alle quattro fontane. Borromini schuf mit dieser Kirche seinen ersten und zugleich letzten Kirchenneubau in Rom. Allerdings sollte er die Fertigstellung nicht mehr erleben. Borromini verwendet denselben Grundriss wie Bernini - den zur Ellipse gestreckten Kreis. Allerdings zieht er den Kreis in die Länge während Bernini in San Andrea einen langgezogenen Querbau schuf. Auch er verwendet vor- und rückspringende Elemente um Bewegung in die Architektur zu bringen. Allerdings wurden für die Innenausstattung von San Carlo weniger kostbare Materialen verwendet, sodass der Bau dadurch schlichter wirkt.
An der Kreuzung Via del Quirinale Via delle quattro fontane liegen wie der Name vermuten lässt 4 Brunnen, an jeder Ecke einer. Liegefiguren geben die Flüsse Tiber und Arno sowie die Gottheiten Diana und Juno wieder. Besonders schön ist, dass man von dieser Stelle 3 Obelisken gleichzeitig sehen kann - jenem vor dem Quirinalspalast, vor Santa Maria Maggiore und jenem oberhalb der Spanischen Treppe.

Wir folgen der Via delle quattro fontane bergab Richtung Piazza Barberini und erreichen nach ca. 100 Metern die gleichnamige Piazza mit Berninis  Tritonnenbrunnen. Papst Urban VIII (1623 - 1644) ordnete die Errichtung an. Vier Fischleiber bilden die Basis für die Wanne, aus der sich der Triton mit seinem wuchtigen Oberkörper emporhebt. In seinen Händen hält er eine Muschel und bläst das Wasser heraus.

Unübersehbar im Sockel ist das Wappen der Barberini abgebildet, die 3 Bienen. Nur wenige wissen, dass das ursprüngliche Wappen dieser bedeutenden Toskaner Familie drei Pferdebremsen waren. Erst mit ihrer Ankunft in Rom lassen die Barberini die wenig angesehen Pferdebremsen durch die edleren Bienen ersetzen.Papst Urban VIII (1623 - 1644) ordnete die Errichtung an. Vier Fischleiber bilden die Basis für die Wanne, aus der sich der Triton mit seinem wuchtigen Oberkörper emporhebt. In seinen Händen hält er eine Muschel und bläst das Wasser heraus.
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Berninis Tritonnenbrunnen an der Piazza Barberini
Von der Piazza Barberini nehmen wir die Via Sistina in nördlicher Richtung, biegen nach etwa 100 Metern links bergab in die Via Francesco Crispi und nach 20 Metern rechts in die Via Gregoriana. Der etwas umständliche Umweg wird entlohnt mit einer der interessantesten Hausfassaden Roms.
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Palazzo Zuccari
Der Eingang des Palazzo Zuccari hat die Gestalt eines riesigen aufgerissenen Mauls, das bedrohlich auf den Eintretenden wirkt. Ob dies Rückschlüsse auf die Bewirtung der Gäste zulässt, sei dahin gestellt. Der Palazzo wurde Ende des 16. Jh. für den namensgebenden Maler Federico Zuccari errichtet, der die Fertigstellung allerdings nicht mehr erlebte.  

Anfang des 18. Jahrhunderts lebte die polnische Königen Kasimira einige Zeit im Palast, es folgten weitere illustre Personen wie etwa Hans Joachim Winckelmann, den Vater der modernen Archäologie oder der französische Historienmaler Jaques Louis David.
Vom Palazzo Zuccari sind es nur mehr wenige Schritte bis zur Kirche Santa Trinità dei Monti und zur Spanischen Treppe, wo unser Spaziergang endet. Vom Obelisken vor der Dreifaltigkeitskirche hat man einen wunderbaren Blick über die Spanische Treppe und die Dächer der Stadt.

Die von Francesco de Sanctis zwischen 1723 und 1725 errichtete Treppe zieht sich von der Piazza di Spagna über 138 Treppen zur Kirche Trinità dei Monti hoch und überwindet damit einen Höhenunterschied von 23 Metern. Es gehört wohl zu jedem Romaufenthalt, zumindest wenige Minuten auf den Stufen zu verweilen und dem bunten Treiben beizuwohnen.
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Hier endet unser Spaziergang. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Route Freude bereitet hat und Sie vielleicht die ein oder andere noch unbekannte Ecke von Rom auf diese Weise kennengelernt haben.

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Grazie e arrivederci
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