Spaziergang 1: Von San Giovanni in Laterano zur Tiberinsel
Startpunkt des Rundgangs ist der Obelisk an der Piazza San Giovanni (siehe Photo unten). Der Obelisk mit seinen 32,50 Metern (mit Sockel knapp 50 Metern) ist der höchste und zugleich älteste aller Obelisken in Rom. Er wurde ursprünglich im 15. Jh. v. Chr. unter der Regierung von Thutmosis III. vor dem Ammon Tempel in Theben errichtet.
San Giovanni in Laterano mit Obelisk von Thutmosis III.
Die "Steinnadel" gelangte jedoch als einer der letzten in die ewige Stadt. Kaiser Constantius II., Sohn von Konstantin d. Gr. ließ ihn 357 n. Chr. nach Rom bringen und im Circus Maximus aufstellen. Somit schmückten nun insgesamt 2 Obelisken das Stadion, nachdem bereits Kaiser Augustus einen ersten Obelisken dort aufstellen ließ.
Über 1000 Jahre vergingen seit der Errichtung der zweiten Steinnadel, bevor Papst Sixtus V. schlussendlich die Verschiebung des Obelisken an seine heutige Stelle anordnete. Zuvor musste jedoch das Marc Aurel Reiterstand, das bis dato auf der Piazza San Giovanni stand, auf den Kapitolsplatz verlegt werden (Originalstatue befindet sich im Kapitolinischen Museum). |
Bevor es losgeht:
Der Spaziergang beginnt am Obelisken der Basilika San Giovanni in Laterano. Dieser liegt am südlichen Ende der Via Merulana, die Santa Maria Maggiore mit dem Lateran verbindet. Bevor man den Rundgang beginnt, sollte man einen Blick in die Basilika werfen, die zu den bedeutensten Kirchen der Christheit zählt und den Titel "erste Kirche des Christentums" trägt. Es hält die U - Bahn Linie A an der Haltestelle San Giovanni (http://www.atac.roma.it/files/doc.asp?r=4) sowie die Straßenbahnline 3 Roma Ostiense - Valle Giulia (http://www.atac.roma.it/files/doc.asp?r=5) Länge des Spaziergangs: 5,1 km Übersichtskarte 1: Übersichtskarte 2:
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Wir verlassen nun den Lateran und überqueren den Platz in westlicher Richtung und nehmen die Via di San Stefano Rotondo. Die Straße verläuft parallel zu einem römischen Aquädukt (siehe Photo rechts) aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert. Kaiser Nero ließ die etwa 2 Kilometer lange Wasserleitung anlegen, sodass unter seiner Regierung erstmalig in der Geschichte der Stadt alle 14 Bezirke mit Wasser versorgt werden konnten. In den letzten Jahren Neros diente das Aquädukt, um die Wasserversorgung seiner Domus Aurea (Goldenes Haus) zu gewährleisten.
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Reste eines römischen Aquädukts
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San Stefano Rotondo
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Kurz bevor die Via di Santo Stefano Rotondo in die Via della Navicella mündet, öffnet sich linker Hand ein kleiner Parkplatz mit einer Säulenhalle (siehe Photo links). Die nicht sehr einladende Außenfassade sollte nicht davor abschrecken, die Kirche zu betreten, denn Santo Stefano ist ein Juwel unter den Kirchen Roms.
Die Kirche geht auf das 5. Jh. n. Chr. zurück und wurde zu Ehren des ersten Märtyrers der Christenheit auf dem Gelände einer Kaserne errichtet. Das Besondere an Santo Stefano Rotondo ist der runde Grundriss. Der Rundbau als Kirchentypus ist sehr selten und Santo Stefano eines der wenigen Beispiele dafür. |
Einige Meter von Santo Stefano Rotondo entfernt, findet sich noch ein freistehender Teil vom Aquädukt aus neronischer Zeit. Unweit davon zeugt ein Marmorbrunnen in Form eines Schiffes (siehe Photo rechts) vom Mäzänatentum der Medici Päpste. 1513 ließ Kardinal Giovanni de Medici, der noch im selben Jahr als Leo X. den Papstthron besteigen sollte, den Brunnen errichten.
Gegenüber des Brunnens befindet sich die Kirche Santa Maria in Navicella. Sie stammt aus dem 7. Jh. n. Chr., wurde aber im 16. Jh. im Stile der Renaissance grundlegend restauriert und verändert. Besonders schön ist die Fassade in klaren Formen mit einer einfachen fünfbogigen Säulenhalle. Der Innenraum ist durch insgesamt 18 Granitsäulen aufgegliedert. Das Mosaik aus der Zeit Paschalis I. (817 - 824) zeigt Christus zwischen zwei Engeln und Aposteln sowie Personen aus dem Alten Testament. |
Steinschiff vor der Kirche Santa Maria in Navicella
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Unweit von Santa Maria in Navicella liegt der Eingang zur Villa Celimontana, einer ausgedehnten Grünanlage. Antike Monumente wie Grabsteine und ein Obelisk geben dem Park sein wildromantisches Flair. Man hat die Möglichkeit durch den Park zur Kirche Santi Giovanni e Paolo (siehe Karte) zu spazieren. Sollten Teile des Parks geschlossen sein, so besteht die Möglichkeit, den Rundgang über die Via di San Paolo della Croce fortzusetzen.
Diese folgt ebenfalls dem neronischen Aquädukt und führt bergab bis zur Kirche Santi Giovanni e Paolo.
Diese folgt ebenfalls dem neronischen Aquädukt und führt bergab bis zur Kirche Santi Giovanni e Paolo.
Grünanlage Villa Celimontana
Diese Kirche ist den beiden kaiserlichen Offizieren Johannes und Paulus geweiht, die 362 unter dem letzten heidnischen Kaiser Julian Apostata das Martyrium erlitten. Über zwei römischen Wohnhäusern (Besichtigung gegen Eintritt möglich) sowie Teilen des Claudiustempels (Steinblöcke noch sichtbar) wurde um 398 n. Chr. diese Basilika errichtet. Bei einem Umbau im 12. Jh. wurde der Glockenturm sowie die Säulenhalle hinzugefügt. Der Innenraum erfuhr im 18. Jh. eine letzte Umgestaltung.
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San Giovanni e Paolo
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Stützmauern der Kirche San Giovanni e Paolo
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Von Santi Giovanni e Paolo geht es weiter den Caelius Hügel bergab Richtung Circus Maximus. Durch die starke Verbauung fallen die natürlichen Grenzen und Höhenunterschiede kaum mehr. Allerdings ist es hier offensichtlich, dass die Straße steil nach unten führt.
Der Caelius zählt zusammen mit Viminal, Esquilin und Quirinal zu den Ausläufern einer Hochebene. Der zwei Kilometer lange und 400 - 500 Meter breite Caelius wurde gegen Ende der römischen Republik zu einem teueren Modeviertel. Zahlreiche betuchte Römer ließen sich hier ihre Villen errichten. Catull verfasste über eines dieser Häuser, das einem gewissen Mamurra gehörte, einige seiner bissigsten und damit amüsantesten Spottgedichte. |
Das Stadtgebiet des Caelius wurde unter Kaiser Tiberius (14 - 37 n. Chr) und Nero (54 - 68 n. Chr.) von zwei großen Bränden heimgesucht, jedoch jedesmal wieder aufgebaut. Das Bild des Stadtviertels wurde während der gesamten Kaiserzeit von Kasernen geprägt. Auch die Kaiser ließen sich hier Villen bauen, so etwa Kaiser Commodus, der sich die Domus Victiliana errichten ließ, in der er 192 n. Chr. ermordet wurde.
Nach der Plünderung Roms 410 n. Chr. durch Alarich werden zerstörte Gebäude nicht wieder aufgebaut und mit der Zeit verfallen große Teile des Caelius.
Bald haben wir die Senke zwischen Palatin, Aventin und Caelius erreicht, in der die Römer den Circus Maximus (siehe Photo rechts) anlegten. Heute zeugen nur mehr spärliche Reste von jener gewaltigen Anlage, in der Pferderennen die Massen anzogen. Der ursprünglich 600 Meter lange und 118 Meter breite Circus wurde während seines fast 1000 jährigen Bestehens ständig verändert und erweitert. Zwischen 150.000 - 385.ooo Zuschauern soll er Platz geboten haben, darf man antiken Autoren glauben (Übertreibungen waren auch in der Antike nicht verboten).
In der Mitte des Circus weist eine leicht erhöhte lang gezogene Erhebung auf ihre ursprüngliche Funktion hin. Hier befand sich die mittlere Trennwand (lat. spina), um die die Wagen herumfahren mussten. Sie war in der Antike aus Stein und prunkvoll geschmückt. So befanden sich hier 2 Obelisken, der schon erwähnte Obelisk am Lateran und ein zweiter, der sich heute an der Piazza del Popolo befindet. Aus Filmen wie Ben Hur kennt man auch die 7 Steineier, die die Runden zählten sowie die 7 Delphine mit selbiger Funktion. |
Blick auf den Circus Maximus - im Hintergrund die Ruinen des Palatins
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Wir spazieren durch den Circus Maximus und biegen an der Piazzale Ugo la Malfa links in die kleine Via di Valle Murcia. Zwischen zwei kleinen Parkanlagen, die mit Rosenbüschen geschmückt sind, spazieren wir bergauf zum Aventin. Besonders im Februar und März findet man in den Parks des Aventin tragende Orangenbäume.
Impressionen von den Gärten und Grünanlagen des Aventin
Auf dem südlichsten der 7 Hügel hauste der menschenmordende, feuerspeiende Riese Cacus (griech. schlecht). Er soll sich das Tor seiner Höhlenwohnung mit Knochen und Schädeln seiner Opfer ausgeschmückt haben. Rom wurde von Cacus durch den griechischen Helden Herkulus befreit. Als dieser nach seiner zehnten Tat die Rinder des Geryon durch Italien trieb, begab er sich unweit des Aventin zur Nachtrast. Cacus nutzte den Schlaf des Helden, um ihm einige seiner Rinder zu stehlen. Das Brüllen einer Kuh verriet ihn jedoch, sodass er sich vor dem wütenden Hercules in seiner Behausung verbarrikadierte. Das Tor zu Höhle war fest verriegelt, doch das Höhlendach ließ sich abreißen und Hercules erwürgte oder erschlug (je nach Version) den Cacus nach einem langen furchtbaren Kampf.
Etwa 100 Meter nach den beiden Rosengärten (nur im Mai und Juni geöffnet) erreichen wir rechter Hand die Kirche Santa Sabina. Ein Brunnen am Vorplatz (siehe Photo rechts) wurde aus römischen Spolien geschaffen. Das Wasser strömt aus einem kunstvoll geschaffenen Kanaldeckel in Form eines Gesichts in eine Wanne, die ursprünglich in einer Therme stand.
Die Basilica Santa Sabina wartet mit der ältesten holzgeschnitzten Türe der christlichen Kunst auf. Das etwa um 432 n. Chr. entstandene Portal ist mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament ausgeschmückt. Ebenfalls sehenswert sind römische Sarkophage und Inschriften, die in der Vorhalle der Kirche ausgestellt sind. Im Inneren besticht Santa Sabina durch die klare dreischiffige Gliederung mit 2 Säulenreihen. |
Antiker Kanaldeckel - wiederverwendet als Brunnen
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Priorat der Malteser
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Von Santa Sabina ist es nicht mehr weit bis zur Piazza dei Cavalieri di Malta. Werfen Sie einen Blick durch das Schlüsselloch des Eingangsportals zum Priorat der Malteserritter. Sie werden eine angenehme Überraschung erleben!
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Darüber hinaus besucht man an dieser Stelle der Stadt "3 Länder" auf einmal: Mit seinen Füssen steht man auf italienischen Boden, man blickt durch einen maltesischen Garten auf die Kuppel des Vatikan. |
Von der Piazza dei Cavalieri di Malta nehmen wir denselben Weg zurück bis zur Basilica Santa Sabina, biegen dann in den Park ein und spazieren über Treppen und eine schmale Gasse hinunter Richtung Tiber bis wir die starkbefahrene Straße Lungotevere Aventino erreichen. Wir folgen der Straße einige Meter in nördlicher Richtung bis wir die Kirche Santa Maria in Cosmedin erreichen.
In der Vorhalle der Kirche befindet sich der berühmte Bocca della verità (siehe Photo rechts). Wahrscheinlich handelt es sich dabei um einen Kanal- oder Brunnendeckel der cloaca maxima. Welche Gottheit hier dargestellt wurde (Oceanus, Triton, Faunus etc.) kann aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes nicht mehr geklärt werden. Der italienische Poet Giuseppe Gioachino Belli (1791 - 1863) beschrieb die Funktion des Bocca della verità mit den Worten:
In diesen offenen Mund steckst du die Hand, Und wird sie beim Herausziehen nicht geschnappt, Dann warst du ehrlich, so wird's anerkannt. Steckt sie ein Lügner rein, sieht's anders aus: Der merkt ganz schnell, jetzt hat er Pech gehabt, Die Hand bleibt drin, die kriegt er nicht mehr raus. |
Bocca della verità
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Einen Besuch der Kirche Santa Maria in Cosmedin sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Basilica wurde im 6. Jahrhundert für die griechische Gemeinde Roms, die traditionell am Forum Boarium siedelte, errichtet. Papst Hadrian erweiterte die Kirche im 8. Jahrhundert, nachdem immer mehr Griechen aus Byzanz nach Rom kamen. Veränderungen im Mittelalter und im Barock geben dem Kircheninneren sein heutiges Aussehen. Santa Maria in Cosmedin gehört heute der Melkitischen Griechisch Katholischen Kirche.
Die Kirche besticht durch ihre harmonischen Proportionen, die bereits beim siebengeschossigen Campanile (dt. Kirchturm) zur Geltung kommen.
Das Innere der Kirche betritt man durch jene von Säulen getragene Vorhalle, in der sich der Bocca della verità befindet. Das Kircheninnere weist klare Formen auf. Die drei Schiffe der Basilica sind durch Säulen mit unterschiedlichen Kapitellen unterteilt. Die meisten dieser Kapitelle stammen aus antiken Gebäuden. Besonders auffällig ist der Marmorboden, der in der sog. Kosmatentechnik gestaltet ist. Marmorstücke, vor allem grüner und roter Porphyr wurden in geometrischen Mustern angeordnet.
Die Kirche besticht durch ihre harmonischen Proportionen, die bereits beim siebengeschossigen Campanile (dt. Kirchturm) zur Geltung kommen.
Das Innere der Kirche betritt man durch jene von Säulen getragene Vorhalle, in der sich der Bocca della verità befindet. Das Kircheninnere weist klare Formen auf. Die drei Schiffe der Basilica sind durch Säulen mit unterschiedlichen Kapitellen unterteilt. Die meisten dieser Kapitelle stammen aus antiken Gebäuden. Besonders auffällig ist der Marmorboden, der in der sog. Kosmatentechnik gestaltet ist. Marmorstücke, vor allem grüner und roter Porphyr wurden in geometrischen Mustern angeordnet.
Gegenüber von Santa Maria in Cosmedin liegen mehrere antike Tempel. In römischer Zeit befand sich hier das Forum Boarium, auf dem der Rindermarkt abgehalten wurde. Außerdem mündete hier die Cloaca maxima in den Tiber, sodass der Unrat der Tiere wie bei den Ställen des Augias, gleich mitentsorgt werden konnte.
Der sog. Vestatempel mit seiner markanten runden Form stammt wahrscheinlich aus dem 1. Jh. v. Chr. Ob er tatsächlich Venus, dem Hafengott Portunus oder dem Sonnengott Helios Sol geweiht war, kann man nicht mehr eindeutig klären. Die Umwandlung des Tempels in eine Kirche bewahrte ihn vor der Zerstörung.
Der sog. Vestatempel mit seiner markanten runden Form stammt wahrscheinlich aus dem 1. Jh. v. Chr. Ob er tatsächlich Venus, dem Hafengott Portunus oder dem Sonnengott Helios Sol geweiht war, kann man nicht mehr eindeutig klären. Die Umwandlung des Tempels in eine Kirche bewahrte ihn vor der Zerstörung.
Gegenüber des ionischen Tempels liegen der Janusbogen und etwas versteckt dahinter der Argentarierbogen . Für historisch besonders interessierte lohnt der Umweg zum Argentarierbogen, da sich hier ein Zeugnis des Brudermordes im Kaiserhaus der Severer findet.
Marcellus Theater und Apollo Tempel
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Vom Forum Boarium folgen wir der Via Luigi Petroselli nordwärts bevor wir das Marcellus Theater (siehe Photo links) und die drei verbliebenen Säulen des Apollo Tempels erreichen.
Kaiser Augustus ließ zu Ehren seines früh verstorbenen Neffen und Wunschnachfolgers dieses Theater errichten, das 13. bzw. 11 v. Chr. eingeweiht wurde. Im Mittelalter wurde das Marcellus Theater in einen Stadtpalast der Savelli umgewandelt, der im 18. Jh. an die Orsini überging. Die Außenfassade hat sich bis heute größtenteils erhalten. Der massive Bau aus Travertin bestand ursprünglich aus 3 Stockwerken, von denen sich zwei erhalten haben. |
Gegenüber des Marcellus Theaters wurden 3 Säulen des Apollo Tempel wieder aufgerichtet. Der Tempel wurde 431 v. Chr. nach einer verheerenden Pestepidemie dem Apollo Medicus geweiht. Es ist der einzige nennenswerte Kultbau, der in dieser (Krisen-)Zeit errichtet wurde.
Vom Tempel hat sich besonders das massive, 5 m hohe Podium aus Gussmauerwerk und Travertinblöcken erhalten. Die 3 Säulen mit korinthischen Kapitellen wurden nach den Ausgrabungen wieder aufgerichtet und geben einen Eindruck von der Vorhalle des Tempels. Von seiner Form ähnelte der Apollo Tempel dem Portunus Tempel am Forum Boarium.
Antike Quellen beschreiben das Innere des Tempels als wahres Kunstmuseum. So soll sich in der cella u.a. eine Niobidengruppe von Skopas oder Praxiteles sowie Apollo mit der Kithara von Timarchides befunden haben.
Vom Tempel hat sich besonders das massive, 5 m hohe Podium aus Gussmauerwerk und Travertinblöcken erhalten. Die 3 Säulen mit korinthischen Kapitellen wurden nach den Ausgrabungen wieder aufgerichtet und geben einen Eindruck von der Vorhalle des Tempels. Von seiner Form ähnelte der Apollo Tempel dem Portunus Tempel am Forum Boarium.
Antike Quellen beschreiben das Innere des Tempels als wahres Kunstmuseum. So soll sich in der cella u.a. eine Niobidengruppe von Skopas oder Praxiteles sowie Apollo mit der Kithara von Timarchides befunden haben.
Wir spazieren durch den kleinen archäologischen Park, der zwischen Marcellus Theater und Apollon Tempel in den letzten Jahren angelegt wurde und gelangen nach etwa 50 Meter zur Porticus der Octavia.
Porticus der Octavia
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Von den ursprünglich 3 großen Portiken, die sich an dieser Stelle einst befanden, hat sich nur die Porticus der Octavia (siehe Photo links) erhalten. Bereits in der Mitte des 2. Jh. v. Chr. wurde hier eine Portikus errichtet, die während der Regierung von Kaiser Augustus umgebaut und zu Ehren seiner Schwester Octavia benannt wurde. Eine Inschrift im Giebel der Eingangshalle (siehe Photo) nennt Kaiser Septimius Severus, der die gesamte Anlage restaurieren ließ.
Die Eingangshalle (griech. Propylon) hat sich am besten erhalten. Die Ziegelmauern waren ursprünglich mit Marmor verkleidet, an der Fassade befanden sich 4 korinthische Säulen, von denen zwei noch aufrecht stehen. |
Von hier ist es nur mehr ein Katzensprung bis zum Endpunkt unseres Spaziergangs. Vorbei an der jüdischen Synagoge überqueren wir die Straße Lungotevere de Cenci und erreichen die Ponte Fabrizio. Im Volksmund wird diese Brücke jedoch dei Quattro Capi (dt. 4 Köpfebrücke), da sie mit 2 vierköpfigen Hermesstatuen im Uferbereich geschmückt ist.
Die Brücke überquerend erreichen wir die Kirche San Bartolomeo in der Mitte der Tiberinsel. Die Kirche wurde auf Veranlassung des deutschen Kaisers Otto III. über die Ruinen des römischen Aeskulap Tempels errichtet. Der griechisch römische Gott der Heilkunst wurde auf der Tiberinsel seit dem 2. Jh. v. Chr. verehrt, wohl nicht zuletzt wegen einer Quelle, deren Wasser heilende Wirkung zugesprochen wurde. |
Blick auf die Tiberinsel
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Piazza San Bartolomeo
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San Bartolomeo besitzt einen der schönsten romanischen Campanile (dt. Kirchturm) Roms. Die Kirche selbst wurde durch Überflutungen mehrmals beschädigt, sodass ihre heutige Form aus dem 17 Jh. stammt.
An der Piazza Bartolomeo all'isola kann man den Spaziergang ausklingen oder Revue passieren lassen. Trastevere beginnt auf der anderen Tiberseite, falls man die Stadt noch etwas weitererkunden oder einfach nur in einer Bar etwas trinken möchte. |
Hier endet unser Spaziergang. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Route Freude bereitet hat und Sie vielleicht die ein oder andere noch unbekannte Ecke von Rom auf diese Weise kennengelernt haben.
Für Feedback und Kritik sind wir sehr dankbar. Kontaktieren Sie uns.......weiter Grazie e arrivederci
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