Römische Brunnen
Das Wasser ist ein freundliches Element für den,
der damit bekannt ist und es zu behandeln weiss.
Johann Wolfgang von Goethe, die Wahlverwandtschaften 1809
der damit bekannt ist und es zu behandeln weiss.
Johann Wolfgang von Goethe, die Wahlverwandtschaften 1809
Wasser galt in der Antike als eines der vier Elemente der Welt. Die Ruinen der Aquädukte zeugen bis heute vom Aufwand, den die alten Römer betrieben, um das kostbare Wasser aus den Apenninen und umliegenden Hügeln in die Hauptstadt ihres Reiches zu bringen. Nach einer Zählung um das Jahr 400 n. Chr. als Rom bereits seine größte Blüte hinter sich hatte, gab es immerhin noch elf Aquädukte, 11 Thermen, 856 Privatbäder und 1352 Brunnen. Der Prokopfverbrauch wurde auf 370 -450 Liter pro Tag geschätzt.
Mit dem Ende des römischen Reiches brachen die Wasserleitungen, Brunnen und Thermen zusammen. Erst die Päpste ab dem 16. Jahrhundert schließen wieder an den Glanz der Antike an, lassen Wasserleitungen in Stand setzen und geben prunkvolle Brunnen in Auftrag. Vor allem im 17. Jahrhundert entstehen die meisten Prunkbrunnen der Stadt, die mehr sind als Brunnen - sie sind die kunstvolle Symbiose von Stein und Wasser, zusammengeführt von großen Architekten und Künstlern.
Mit dem Ende des römischen Reiches brachen die Wasserleitungen, Brunnen und Thermen zusammen. Erst die Päpste ab dem 16. Jahrhundert schließen wieder an den Glanz der Antike an, lassen Wasserleitungen in Stand setzen und geben prunkvolle Brunnen in Auftrag. Vor allem im 17. Jahrhundert entstehen die meisten Prunkbrunnen der Stadt, die mehr sind als Brunnen - sie sind die kunstvolle Symbiose von Stein und Wasser, zusammengeführt von großen Architekten und Künstlern.
Heute gibt es zwischen 200 - 300 Brunnen in der ewigen Stadt - einige davon möchten wir nun vorstellen:
Der Vierströme Brunnen auf der Piazza Navona
Der kunstsinnige Pamphili Papst Innozenz X. (1644 - 1655) gab Gian Lorenzo Bernini den Auftrag auf der Piazza Navona (siehe Photo links) einen monumentalen Brunnen zu errichten. Der große Architekt vollendete den Vierströmebrunnen 1651 nach 4 jähriger Bauzeit. Der Brunnen erzählt gleichsam die Geschichte der Erde (siehe Photo unten rechts). Aus dem runden Becken, Sinnbild des Urelementes Wasser, ragen Steine und Felsen empor auf denen sich die damals vier bekannten Erdteile erstrecken. Jeder Erdteil ist mit einem Tiersymbol (Löwe, Pferd, Drache und Schlange) sowie einer Flussgottheit wiedergegeben. Die bärtigen, liegenden Götter stehen für Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata.
Der kunstsinnige Pamphili Papst Innozenz X. (1644 - 1655) gab Gian Lorenzo Bernini den Auftrag auf der Piazza Navona (siehe Photo links) einen monumentalen Brunnen zu errichten. Der große Architekt vollendete den Vierströmebrunnen 1651 nach 4 jähriger Bauzeit. Der Brunnen erzählt gleichsam die Geschichte der Erde (siehe Photo unten rechts). Aus dem runden Becken, Sinnbild des Urelementes Wasser, ragen Steine und Felsen empor auf denen sich die damals vier bekannten Erdteile erstrecken. Jeder Erdteil ist mit einem Tiersymbol (Löwe, Pferd, Drache und Schlange) sowie einer Flussgottheit wiedergegeben. Die bärtigen, liegenden Götter stehen für Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata.
Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona
Der Obelisk, der den Bernini Brunnen bekrönt, stammt aus römischer Zeit und wurde für den Isis Tempel in Rom im 1. Jh. n. Chr. gefertigt worden. Ursprünglich befand er sich an der Stelle der späteren Kirche Santa Maria sopra Minevra. Am Beginn des 4. Jh. wurde die "Steinnadel" auf Betreiben von Kaiser Maxentius an seine jetztige Stelle verlegt. Um die Gestik der Statuen ranken sich zahlreiche Legenden. Die meist erzählteste ist jene, dass sich die Flussgötter von der Kirche Sant'Agnese in Agone abwenden und sogar ihr Haupt verfüllen, da der Kirchenbau voll von Stil- und Baufehlern sei.
Die Erzählung spielt auf die Rivalität zwischen Bernini und Borromini, dem Erbauer von Sant'Agnese, an. Tatsächlich scheint die Geschichte zwar nicht wahr, dafür gut erfunden zu sein.
Die Erzählung spielt auf die Rivalität zwischen Bernini und Borromini, dem Erbauer von Sant'Agnese, an. Tatsächlich scheint die Geschichte zwar nicht wahr, dafür gut erfunden zu sein.
Fontana delle Tartarughe (dt. Schildkrötenbrunnen) - Piazza Mattei
Um die Fontana delle Tartarughe rankt sich die Legende, dass der Herzog Mattei, dessen Palast an den Platz mit dem Brunnen grenzt, den Brunnen an einem einzigen Tag errichten ließ, um seinen zukünftigen Schwiegervater zu beeindrucken. Nachdem der Schwiegervater vom Fenster des Palastes das Kunstwerk begutachtet hatte, ließ der junge Herzog, damit niemand anderer dasselbe Schauspiel genießen kann, das Fenster zumauern, wie es noch heute zu sehen ist. Die Geschichte ist jedoch allein deshalb unglaubwürdig, weil der Brunnen 1585 bis 1588, der Palast jedoch erst 1616 errichtet wurde. Der Brunnen erhielt seinen Namen von den Bronzeschildkröten, die von Epheben (Jünglingen) ins obere Becken geschoben werden. Die Jünglinge sitzen auf Delphinen, aus deren Mäulern Wasser ins untere Becken strömt. |
Fontana delle Tartarughe - Piazza Matei
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Tritonenbrunnen - Piazza Barberini
Papst Urban VIII. (1623 - 1644) ordnete die Errichtung des Tritonenbrunnens an und beauftragte damit wieder Gian Lorenzo Bernini. Vier Fischleiber bilden die Basis für die Wanne, aus der sich der Triton mit seinem wuchtigen Oberkörper emporhebt. In seinen Händen hält er eine Muschel und bläst Wasser heraus.
Unübersehbar im Sockel ist das Wappen der Barberini abgebildet, die drei Bienen. Nur wenige wissen, dass das ursprüngliche Wappen dieser bedeutenden Toskaner Familie drei Pferdebremsen waren. Erst mit ihrer Ankunft in Rom lassen die Barberini die wenig angesehen Pferdebremsen durch die edleren Bienen ersetzen.
Papst Urban VIII. (1623 - 1644) ordnete die Errichtung des Tritonenbrunnens an und beauftragte damit wieder Gian Lorenzo Bernini. Vier Fischleiber bilden die Basis für die Wanne, aus der sich der Triton mit seinem wuchtigen Oberkörper emporhebt. In seinen Händen hält er eine Muschel und bläst Wasser heraus.
Unübersehbar im Sockel ist das Wappen der Barberini abgebildet, die drei Bienen. Nur wenige wissen, dass das ursprüngliche Wappen dieser bedeutenden Toskaner Familie drei Pferdebremsen waren. Erst mit ihrer Ankunft in Rom lassen die Barberini die wenig angesehen Pferdebremsen durch die edleren Bienen ersetzen.
Tritonnenbrunnen - Piazza Barberini
Trevibrunnen - Fontana di Trevi
Der wohl berühmteste Brunnen der Stadt gilt als fixer Bestandteil eines jeden Romaufenthalts. Millionen von Münzen wurden über die Jahre in das Brunnenbecken geworfen, um eine Rückkehr nach Rom "abzusichern". Der aus Florenz stammende Corsini Papst Klemens XII. (1730 - 1740) gab dem damals noch unbekannten Architekten Nicola Salvi den Auftrag, einen Brunnen zu schaffen, an dem die Römer ihre Freude hätten. Salvi sollte seinen Auftraggeber nicht enttäuschen. Er verwandelte die Fassade des angrenzenden Palazzo Poli in einen Triumphbogen vor dem sich die eigentliche Brunnenanlage ausbreitet. Der Meeresgott Neptun steht erhaben auf einem von Meerespferden gezogenen Wagen. Das Wasser strömt durch künstliche Felsen und bindet die Muschel blasenden Tritonen in den Wasserlauf mitein. Nicola Salvi gelang auf spektakuläre Weise, einen Brunnen in eine Theaterbühne zu verwandeln. Allerdings sollte er die Fertigstellung seines Meisterwerks nicht mehr erleben. Er starb 1751, nachdem er 19 Jahre an "seinem Brunnen" gearbeitet hatte. Giuseppe Pannini vollendete das Werk Salvis im Jahre 1761. |
Fontana di Trevi - Trevibrunnen
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Mosesbrunnen - Quirinal
Der Franziskaner Papst Sixtus V.(1585 - 1590) ordnete bereits wenige Tage nach seiner Wahl an, die antike Aqua Alexandrina östlich von Rom wiederherzustellen. Erstmals seit dem Ende des römischen Reiches konnten durch diese wieder in Stand gesetzte Wasserleitung die höher gelegenen Gegenden Roms mit Wasser versorgt werden. Der Papst wünschte sich als Endpunkt der Wasserleitung einen Prunkbrunnen. Den Auftrag erteilte der Pontifex seinem Lieblingsarchitekten Domenico Fontana.
Der Franziskaner Papst Sixtus V.(1585 - 1590) ordnete bereits wenige Tage nach seiner Wahl an, die antike Aqua Alexandrina östlich von Rom wiederherzustellen. Erstmals seit dem Ende des römischen Reiches konnten durch diese wieder in Stand gesetzte Wasserleitung die höher gelegenen Gegenden Roms mit Wasser versorgt werden. Der Papst wünschte sich als Endpunkt der Wasserleitung einen Prunkbrunnen. Den Auftrag erteilte der Pontifex seinem Lieblingsarchitekten Domenico Fontana.
Fontana wählte als Motiv für den Brunnen einen antiken Triumphbogen, der gleichsam als Bühnenwand für die dargestellten Geschichten aus dem Alten Testament dient. Im rechten Bogen sieht man Gideon mit seinen Soldaten, während im linken Bogen Aaron dargestellt ist, der das Volk Israel zum Wasser führt. Dominiert wird der Brunnen jedoch von der 4 Meter großen Mosesstatue, die jener Micheangelos in San Pietro in Vincoli nachempfunden ist. Seit ihrer Errichtung sah sie sich mit großer Kritik ausgesetzt. Es gibt die Legende, der Urheber sei aus Scham gestorben oder habe Selbstmord begangen.
Der Mosesbrunnen sollte dennoch richtungsweisend für die Prachtbrunnen der Folgezeit sein und als Vorbild für den Trevibrunnen oder die Aqua Paola dienen. |
Mosesbrunnen am Quirinal
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Fontana dell'aqua paola - Gianicolo
Der Borghese Papst Paul V. (1605 - 1621) ließ wie einige seiner Vorgänger alte Wasserleitungen wieder instand setzen, um die Wasserversorgung Roms zu verbessern. Er beauftragte die Architekten Giovanni Fontana und Carlo Maderno die Wasserleitung Aqua Traiana wieder zu restaurieren.
Wie andere Wasserleitungen auch sollte sie an einem monumentalen Endpunkt enden. Als Vorlage unschwer zu erkennen diente der Mosesbrunnen. Allerdings wird bei der Fontana paola der Lauf des Wassers stärker hervorgehoben. Durch breite Bögen fließt das Wasser über kleine Hügel ins zentrale Becken. Eine große Inschrift nennt den Bauherrn Papst Paul V., das Baujahr 1612 und den Ursprung des Wassers, den Braccianosee, nördlich von Rom.
Der Borghese Papst Paul V. (1605 - 1621) ließ wie einige seiner Vorgänger alte Wasserleitungen wieder instand setzen, um die Wasserversorgung Roms zu verbessern. Er beauftragte die Architekten Giovanni Fontana und Carlo Maderno die Wasserleitung Aqua Traiana wieder zu restaurieren.
Wie andere Wasserleitungen auch sollte sie an einem monumentalen Endpunkt enden. Als Vorlage unschwer zu erkennen diente der Mosesbrunnen. Allerdings wird bei der Fontana paola der Lauf des Wassers stärker hervorgehoben. Durch breite Bögen fließt das Wasser über kleine Hügel ins zentrale Becken. Eine große Inschrift nennt den Bauherrn Papst Paul V., das Baujahr 1612 und den Ursprung des Wassers, den Braccianosee, nördlich von Rom.
Fontana dell'aqua paola - Gianicolo
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