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Zu Gast bei den Toten - der Friedhof Père Lachaise

„Man könnte viele Beispiele für unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind, wollen nicht hinein.“

Mark Twain


Der Friedhof Père Lachaise widerlegt zumindest teilweise die Meinung von Mark Twain. Viele, Pariser wie Touristen, wollen hinein, wenn auch nur für einen Tag.
Friedhof Père Lachaise:

Der Friedhof liegt im 20. Arrondisment. Die U-Bahnlinien 2 und 3 halten an der Haltestelle Père Lachaise (http://www.parisinfo.de/metro-plan-karte.htm)


Öffnungszeiten: Mo-Fr 08:00 bis 18:00 , Sa 08:30 bis 18:00, So 09:00 bis18:00
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Mit ca. 2 Millionen Besuchern pro Jahr zählt der cimitière Père Lachaise zu den meistbesuchten Friedhöfen der Welt. Viele Besucher werden durch die Gräber berühmter Persönlichkeiten wie Jim Morrison, Oscar Wilde oder Edith Piaf angelockt. Nicht wenige Pariser schätzen den Friedhof jedoch vor allem auch wegen seiner Ruhe.

In den ersten Jahren seines Bestehens wurde der cimitière de l’est wie er offiziell hiess, von der Pariser Bevölkerung jedoch kaum beachtet.  Der 1804 auf den ehemaligen Ländereien des Jesuitenpaters Francois d’Aix de Lachaise, der zugleich auch Beichtvater von Ludwig XIV. war (daher der Name Père Lachaise) angelegte Friedhof war vielen Bewohnern einfach zu weit von der Stadt entfernt.

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Um die Akzeptanz des Friedhofs zu steigern, wurden die Gebeine zweier berühmter französischer Intellektueller, Molière und La Fontaine, in einer feierlichen Zeremonie in den Friedhof überführt. Damit begann der unaufhaltsame Aufstieg des Père Lachaise.

Am Anfang wollte vor allem das Bürgertum den beiden berühmten Söhnen Frankreichs nahe sein, sodass um die beiden Ehrengräber (siehe Photo rechts) die Familiengräber der Bourgeois entstanden. Es wurden Gräber und Mausoleen errichtet, die in unterschiedlichen Kunstrichtungen von Antik bis Jugendstil gestaltet wurden.


In weiterer Folge wurden auf dem Friedhof neben französischen Persönlichkeiten auch internationale bestattet, die nicht unerheblich zur Faszination beitrugen, die vom Friedhof heute ausgeht.
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Eines der meist besuchten Gräber ist jenes von Jim Morrison, der am 3. Juni 1971 im Alter von 27 Jahren in Paris verstarb. Um seinen Tod ranken sich bis heute zahlreiche Gerüchte, nicht zuletzt deswegen, weil die Leiche nie obduziert wurde. Wahrscheinlich war eine Überdosis Heroin Ursache für seinen Herzstillstand.

Am 7. Juni 1971 wurde Jim Morrison am Père Lachaise im Beisein weniger Freunde bestattet. Nachdem 1973 die kleine Steintafel am Grab Morrisons gestohlen wurde, stifteten die 3 verbliebenen Bandmitglieder von The doors erst 8 Jahre später einen neuen Grabstein.

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1990 ließen die Eltern Morrisons einen neuen monumentalen Grabstein mit einer Bronzeplatte errichten.

Eines der letzten Zitate von Jim Morrison vor seinem Tode war:

„Anfangs wolle ich nicht Mitglied einer Band sein. Ich wollte Filme machen, Stücke schreiben, Bücher. Als ich in die Band kam, wollte ich einige dieser Ideen einbringen. Allzuviel ist nicht daraus geworden.“

Jim Morrison im Circus Interview, Oktober 1970


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Das heutige Grab von Oscar Wilde läßt kaum erahnen, dass der Schriftsteller seine letzen Lebensjahre in Paris in Armut verbrachte. In England zu zwei Jahren Zuchthaus mit schwerer Zwangsarbeit verurteilt, verließ Wilde nach Ende der Haftstrafe England und liess sich 1897 in Paris unter dem Namen Sebastian Melmoth nieder.

Von Haft und Krankheit gezeichnet, konnte er nicht mehr an frühere Zeiten anknüpfen. Oscar Wilde starb am 30. November 1900 mittellos im Hotel Alscace an den Folgen einer Mittelohrentzündung. Sein angeblicher Sterbekommentar soll gewesen sein:

„Entweder geht diese scheusliche Tapete oder ich.“


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Wilde wurde zunächst am cimitière parisien de Bagneux bestattet, 9 Jahre später auf den Père Lachaise umgebettet. Das heutige Grab, das von Jacob Eppstein geschaffen wurde, dürfte ganz nach dem Geschmack Oscar Wildes sein, der einmal sagte:

„ Man umgebe mich mit Luxus. Auf alles Notwendige kann ich verzichten.“


Obwohl das Grab 2011 renoviert und mit einer Glasplatte versehen wurde, zieren bis heute zahlreiche Lippenstiftküsse sein Grab.

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Im Unterschied zu Jim Morrison oder Oscar Wilde starb Edith Piaf nicht in Paris, sondern in Grasse in Südfrankreich. Allerdings ist sie wie kaum eine andere Sängerin mit ihrer Geburtsstadt verbunden. Die 1915 im Stadtteil Belleville geborene Sängerin, die mit Chansons wie Milord oder Non, je ne regrette rien weltberühmt wurde, verstarb am 10. Oktober 1963 in der Nähe von Grasse in der Region Provence Alpes Cote d’Azur.

Ihr Ehemann Théo Sarapo beschloss mit Piafs Sekretärin Danielle Bonel und dem Unternehmer Louis Barrier zunächst Stilschweigen über den Tod Piafs zu bewahren und den Leichnam unbemerkt nach Paris zu bringen. Piafs Arzt in Paris erklärte sich bereit, einen falschen Totenschein auszustellen. Offiziell für tot erklärt wurde Piaf am 11. Oktober 1963 um 8 Uhr morgens.Als Sterbeort gab der Arzt Paris an. An ihrem Begräbnis nahmen an die 40.000 Menschen teil.


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Am Grab von Frédéric Chopin finden sich bis heute polnische Fahnen. Der in Polen geborene und in Warschau aufgewachsene Frédéric Chopin gilt als einer der größten polnischen Komponisten, obwohl er von vielen als Franzose angesehen wird.

Chopin lebte als junger Mann wechselweise in Warschau, Wien und Paris, bevor er sich 1831 entschließt,
dauerhaft in Paris zu leben. Ihn fasziniert
vor allem die Architektur und das Ambiente der Stadt sowie das großstädtische Flair der Parisiens . In einem Brief beschrieb er die Seinemetropole als die schönste aller Welten.
Seinen Lebensunterhalt verdiente er großteils mit Konzerten, Klavierunterricht und einflussreichen Gönnern.

Zu seinen Freunden zählten geistige Größen der damaligen Zeit - Friedrich Kalkbrenner, Honorè de Balzac, Franz Liszt, Alfred de Musset, Heinrich Heine und Georges Sand, mit der er auch ein Liebesverhältnis hatte.

Frédéric Chopin verstarb im Alter von nur 39 Jahren am 17. Oktober 1849 in seinem Appartement an der Place Vendome Nr. 12.
Zu Chopins Totenmesse in der Kirche La Madeleine wurde der Trauermarsch aus seiner B - Moll Sonate gespielt. Sein Leichnam wurde anschließend in dem jetztigen Grab bestattet. Sein Herz wurde auf Wunsch des Komponisten in der Heilig Kreuz Kirche in Warschau beigesetzt.

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Das Grab des Victor Noir zieht bis heute Besucher an, auch wenn den wenigsten dieser Name etwas sagt. Noir war Journalist und wurde von Prinz Pierre Bonaparte, einem Großneffen Napoleons, erschossen. Wohl aufgrund der guten Beziehungen wurde der Mörder freigesprochen, was zu Aufständen in Paris führte. Zum Begräbnis des Journalisten kamen an die 100.000 Menschen. Der Bildhauer Jules Dalou schuf für das Grab eine Liegeskulptur, deren Funktion bald zweckentfremdet wurde und das aus folgendem Grund:

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An der lebensgroßen Bronzefigurvon Victor Noir kann man klar eine starke Erektion erkennen, die noch auffälliger wird, da sie im Unterschied zum Kupfergrün der Liegefigur blank geputzt ist.Grund dafür ist,  dass das Berühren dieser Stelle zu besonderer Fruchtbarkeit bei Frauen und sexueller Aktivität bei Männern führen soll. Ebenso wird der Mund geküßt. Auch das Hinterlassen von Blumen im Zylinder und der Westentasche soll Glück bringen, in Form eines Ehemanns oder einer Schwangerschaft.

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Napoleons Generäle sind im Tod wieder vereint. Während der Kaiser 1840 im Invalidendom seine letzte Ruhestätte fand, so wurde ein Gutteil seiner Generäle nebeneinander im Ostbereich des Père Lachaise bestattet. U.a. liegen hier:

Joachim Murat, Louis Nicolas Davout, Charles Étienne Ruty, Andrè Masséna, Francois Joseph LEfebvre oder Admiral Denis Decrès.




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